Sehr geehrte Züchter im BHC,

hallo zusammen,

 

wie sicherlich schon bekannt, ist in einigen Fällen bei unseren Basset Hounds der Verdachtsfall auf die Lafora Epilepsie aufgetreten. Diesem als Erbkrankheit einzustufenden Defekt müssen wir in unserer Zucht Rechnung tragen, um nicht eine Manifestation in unserer Rasse zu bekommen.

Jeder, der schon mal einen epileptischen Anfall miterleben musste, wird mir zustimmen, dass er so etwas nicht noch einmal mit ansehen möchte.

Epilepsien jeglicher Art können unterschiedliche Auslöser haben. Häufig ist es die nicht mehr zu kompensierende Reizflut der neuronalen Netze im Gehirn oder auch Stoffwechselprodukte und Ablagerungen in bestimmten Gehirnbereichen.

Der Erbgang dieser Krankheit ist autosomal rezessiv, d.h., dass die Krankheit nur dann zum Ausbruch kommen kann, wenn sich die entsprechenden Genabschnitte (besser Allele) kombinieren.

Bei einer Kombination dieser Allele wird das Lebewesen erkranken. In der Regel allerdings erst im fortgeschrittenen Alter von ca. 6 Jahren. Ausnahmen sind natürlich möglich.

Da es sich um rezessive Anlageträger handelt, kann man in der Zucht folgende Wege gehen.

Gesunde miteinander verpaaren, aber auch Gesunde und Träger miteinander verpaaren.

Nicht verpaaren kann man Träger untereinander und Erkrankte natürlich ebenfalls nicht.

Also genetisch ausgedrückt:

(L = gesund, l = Träger)

kann man L mit L, und L mit l verpaaren. So dass sich wie bei anderen ähnlich genetisch gelagerten Erkrankungen der Defekt minimieren und im Idealfall aufheben lässt.

Hier sei noch einmal an unsere Vorgehensweise bei PMDS erinnert, wo eine ähnliche Handhabung zum Erfolg geführt hat.

Diese Lafora-Problematik war dann auch eines der sehr breit diskutierten Themen bei unserer Mitgliederversammlung am 11.09.2021 in Rechtenfleth. Die MV hat den einstimmigen Beschluss gefasst, dass alle Hunde, die ab jetzt zur Zucht verwendet werden, auf Lafora getestet werden müssen.

Eine MV ist das oberste Gremium eines Vereins und somit sind dort gefasst Beschlüsse bindend. Der o.a. Beschluss der MV wurde auch von den dort anwesenden Züchtern einstimmig mitgetragen.

 

 

Nach der MV habe ich sofort mit der Fa. Laboklin Kontakt aufgenommen. Der Test kostet normalerweise ca. 120,00 €, für unseren Verein konnte ich einen Rabatt aushandeln: man bietet uns den Test für ca. 80 – 90 € an.

Es wird dafür eine Blutprobe entnommen, die durch den Tierarzt unter Verwendung eines Antragsformulars bei Laboklin eingereicht wird. Das entsprechende Antragsformular habe ich den Züchtern bereits per Mail zugestellt.

 

Als Auftraggeber ist dort der BHC benannt.

Der BHC ist Auftraggeber für diese Studie, der Test allerdings geschieht im Auftrag des Züchters/Hundehalters, die entstehenden Kosten sind von ihm oder auch ihr zu entrichten.

Alle Basset Hounds, die ab jetzt (Datum 21.09.2021) im BHC zur Zucht verwendet werden, müssen diesen dringend erforderlichen Test vorweisen.

 

Nachsatz: Lafora betrifft auch andere Rassen, wie z.B. Beagle und einige Retriever.

 

21.09.2021, Burkhard Seibel, 1.Vors. und HZW im BHC