der basset hound

FCI-Gruppe 6

Lauf- und Schweißhunde

FCI-Standard-Nr. 163

 

Rasseportrait Basset Hound

 

Geschichte:

 

Jagdhunde haben eine lange Tradition im Dienst für den Menschen.

Der Ursprung des Basset Hound geht zurück auf den Segusischen Laufhund, der bereits zur Zeit der Kelten vor ca. 2000 Jahren hervorragende jagdliche Arbeit leistete. Das besondere psychophysiologische Merkmal dieses Hundes war der Spurlaut, den man von den anderen Jagdhunden in jener Zeit nicht kannte.

 

Der Segusische Laufhund gilt als Urvater aller Bracken, deren Zucht und Ausbildung während des Mittelalters auf verschiedene Arbeitsgebiete spezialisiert wurden. Jagdrecht und Besitz von Jagdhunden waren  jahrhundertelang das Privileg des Adels, der die Zucht dieser edlen Tiere manchmal dem Klerus überließ.

 

So auch im Frankreich des 16. Und 17. Jahrhunderts, als das Kloster St. Hubert in den Ardennen den französischen Königshof alljährlich mit Meutejagdhunden, den „Chiens de St. Hubert“, versorgte. Damals entstanden auch kurzbeinige Meutejagdhunde, für die Jagd auf Niederwild, die „Bassets de St. Hubert“ (franz. bas = niedrig).

 

Später wurden mehrere Varietäten des französischen Basset gezüchtet, u. a. auch der Basset Artésien Normand, aus dem unter Einkreuzung von Bloodhound, Beagle und Foxhound in Großbritannien der Basset Hound hervorging (Hound = engl. Bezeichnung für Jagdhund).

 

Ursprünglich ist der Basset Hound also eine eine französisch-britische „Co-Produktion“, die 1880 vom Kennel Club in London als neue Hunderasse anerkannt wurde.

 

Verwendung:

 

Als Laufhund der FCI-Gruppe 6 ist der Basset Hound hauptsächlich geeignet für die Jagd auf Schalen- und Niederwild. Sein Spezialgebiet ist die Schweißarbeit, wobei das bedächtige Wesen des Basset Hound von Vorteil ist. Darüber hinaus kann man diesen Hund auch gut zum Buschieren und Stöbern einsetzen.

 

Nahezu grenzenlose Ausdauer und starker Finderwillen sowie eine besonders feine Nase zeichnen den Basset Hound als Jagdhund aus. Vor allen anderen Rassen soll dieser Hund nach dem Bloodhound über die beste Riechleistung verfügen. In Deutschland, wo die Meutejagd per Tierschutzgesetz verboten ist, wird der Basset Hound einzeln ausgebildet.

Neben der jagdlichen Verwendung hat dieser Hund wegen seines verträglichen Wesens vor allem als Familienhund weltweit seinen festen Platz gefunden.

 

Eigenschaften:

 

Der Basset Hound bringt als Meutehund viele gute Eigenschaften in die soziale Gemeinschaft mit uns Menschen ein. Sein freundliches, verträgliches Wesen, Anhänglichkeit und absolute Kinderliebe machen ihn zum idealen Familienhund.

 

Die Erziehung des Basset Hound sollte konsequent sein, wobei man den „Charakterkopf“ dieses Hundes innerhalb vernünftiger Grenzen ruhig tolerieren kann. Überzeugte Gehorsamsfanatiker werden an einem Basset Hound sehr schnell verzweifeln.

 

Und noch etwas: vom scheinbar trägen Aussehen dieser Hunderasse sollte man sich nicht täuschen lassen. Lange Spaziergänge sind für jeden Basset Hound unbedingt ein tägliches Muss, und zwar bei jedem Wetter.

 

Besonderheiten:

 

Der Basset Hound reagiert auf Wildspuren – Vorsicht bei Waldspaziergängen! 

Durch konsequente Erziehung und den Aufbau einer starken Bindung an „seine“ Menschen kann auch ein Basset Hound unangeleint und ohne zu wildern im Wald laufen.

Manche Basset Hounds bleiben nur ungern und unter lautem Protestgeheul allein – Nachbarn! Hier gilt es, den Hund allmählich, d. h. zunächst für nur kurze Zeit an das Alleinsein zu gewöhnen.

 

Basset Hounds sind Individualisten auf vier Pfoten, Hunde mit starkem Charakter und eigenen Ideen. Von seinen Leuten braucht dieser Hund viel Ansprache und Zuwendung. Für einen Basset Hound braucht man ganz einfach die richtige „Wellenlänge“ – und oft auch eine gute Portion Humor und Toleranz.

 

Barbara Seibel

FOTOGALERIE BASSET HOUND